Feste Workshops
Weiterbildungsangebote
Wir bieten praxisorientierte Workshops an, um rassismuskritisches Wissen fundiert zu vermitteln und nachhaltig nutzbar zu machen. Unsere Formate unterstützen dabei, komplexe Zusammenhänge über Funktionsweisen und Mechanismen von (antimuslimischem) Rassismus verständlich zu machen. Mit dem Ziel, durch die macht- und herrschaftskritische Auseinandersetzung das Bewusstsein für Ungleichheitsverhältnisse zu stärken und zu befähigen, rassismuskritische Inhalte weiterzutragen, möchten wir Ihre und eure Gruppe bzw. Organisation unterstützen!
● Grundlagenmodul 1
Rassismuskritik in der Migrationsgesellschaft
Einführung in das Konzept und das, was daraus folgt
● Grundlagenmodul 2
Die Erfindung des muslimischen Anderen
Entstehung, Bedingungen und Funktionen des antimuslimischen Rassismus
● Vertiefungsmodul 1
Der Antisemitismus der Anderen
Im Spannungsfeld zwischen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus
● Vertiefungsmodul 2
Feminismus als Vorwand?
(Antimuslimischer) Rassismus und Geschlecht
● Vertiefungsmodul 3
Verunsicherung
Über Kriminalisierung, Sicherheit und (antimuslimischen) Rassismus
● Vertiefungsmodul 4
Symbolische Ordnungen der Macht
Über das Verhältnis von Repräsentation, Kunst und Herrschaft
● Rassismuskritik in der Migrationsgesellschaft
Einführung in das Konzept und das, was daraus folgt
Rassismus ist kein Randphänomen, sondern ein grundlegendes gesellschaftliches Verhältnis – historisch gewachsen, legitimiert und tief verankert in Denk- und Handlungsmustern. Er zeigt sich in vielfältigen Formen, die es kritisch zu erkennen und zu hinterfragen gilt.
Dieses Modul führt in die Rassismuskritik ein. Es geht um historische Entwicklungen und Mechanismen wie ›Othering‹, aber auch um die Auseinandersetzung mit eigenen erlenrten Wissensbeständen: Was tragen wir (unbewusst) in uns – und wie wirkt das in unserem Verhalten?
Rassismuskritik ist keine einmalige, moralisierende Handlung, keine Checkliste zum Abhaken. Sie verlangt Offenheit, Selbstreflexion und Räume, in denen Fehler erlaubt sind. Wie Paul Mecheril sagt: Sie ist keine »polizeiliche Maßnahme«, sondern ein Instrument, das hilft, sich mit der Macht von Rassismus kritisch zu befassen. Das Modul lädt dazu ein, strukturelle Zusammenhänge und persönliche Verstrickungen gemeinsam kritisch und fehlerfreundlich zu reflektieren.
Ziele:
- TN setzen sich mit dem eigenen Verständnis von Rassismus und den individuellen Effekten, Herausforderungen und Konsequenzen auseinander
- TN reflektieren Herkunft, Bedingungen und Funktionen von Rassismus als Ungleichheitsverhältnis und Kind der Moderne
- TN lernen den rassismuskritischen Ansatz kennen und tauschen sich zu rassismuskritischen Handlungsoptionen aus
Teilnehmendenanzahl: 12 bis 18 Teilnehmende (Ausnahmen möglich)
Format: Eintägiger Workshop (in Präsenz, auch online möglich), Dauer inkl. Mittagspause: 6 Stunden
● Die Erfindung des muslimischen Anderen
Entstehung, Bedingungen und Funktionen des antimuslimischen Rassismus
Rassismus durchzieht unsere Gesellschaft. In wiederkehrenden Diskursen werden stereotype Bilder ›des Anderen‹ verfestigt. Über das Argument ihrer vermeintlich unvereinbaren ›Kultur‹ und ›Religion‹ werden beispielsweise die Ungleichbehandlungen und Ausschlüsse von Muslim*innen und als muslimisch Markierten gerechtfertigt. In unserem Workshop nehmen wir diesen »Rassismus ohne Rassen« (Balibar) in den Blick und reflektieren seine Ursprünge und Funktionen. Wir durchleuchten herrschaftskritisch gesellschaftliche Veranderungspraktiken, um die Vielschichtigkeit von Rassismen und damit auch ihre Mechanismen und sozialen Effekte in unseren Bildungsräumen erfahrbarer machen zu können.
Ziele:
- TN setzen sich mit dem eigenen Verständnis von antimuslimischen Rassismus und den individuellen Effekten, Herausforderungen und Konsequenzen auseinander
- TN reflektieren dominante antimuslimisch-rassistische Bilder in Medien, Politik und Gesellschaft und ihre Funktionen in Gegenwart und Geschichte
- TN lernen den rassismuskritischen Ansatz kennen und tauschen sich zu rassismuskritischen Handlungsoptionen aus
Teilnehmendenanzahl: 12 bis 18 Teilnehmende (Ausnahmen möglich)
Format: Eintägiger Workshop (in Präsenz, auch online möglich), Dauer inkl. Mittagspause: 6 Stunden
● Der Antisemitismus der Anderen
Im Spannungsfeld zwischen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus
Rassistische und antisemitische Artikulationen nehmen spürbar zu. Ein kritischer Umgang damit – ob in der Zivilgesellschaft, an Hochschulen, in der Politik oder in aktivistischen Räumen – gestaltet sich insbesondere vor dem Hintergrund globaler Gewaltverhältnisse und kriegerischer Auseinandersetzungen schwierig. Die Herausforderung, innerhalb des deutschen Diskurses zwischen legitimer Kritik, rassistischer und antisemitischer Vereinnahmung sowie Relativierung zu unterscheiden, macht deutlich: Es braucht nicht nur fundiertes Wissen über Rassismen und Antisemitismus, sondern auch ein Verständnis für ihre Verschränkungen und Überschneidungen.
Ausgehend von rassismuskritischem Wissen über die Konstruktion des ›muslimischen (antisemitischen) Anderen‹ widmet sich dieser Workshop der Frage, was es konkret bedeuten kann, wenn gefordert wird, Antisemitismuskritik und Rassismuskritik zusammenzudenken.
Ziele:
- TN setzen sich mit eigenen Herausforderungen im Umgang mit dem Themenkomplex Antisemitismus(kritik) und (antimuslimischer) Rassismus(kritik) auseinander
- TN reflektieren Funktion(en) der Diskursfiguration des ›antisemitischen muslimischen Anderen‹
- TN lernen Herausforderungen und Fallstricke des rassismuskritischen Ansatz kennen und tauschen sich über mögliche Wege jenseits von Verhärtung und Spaltung aus
Teilnehmendenanzahl: 6 bis 18 Teilnehmende (Ausnahmen möglich)
Format: Eintägiger Workshop (vorzugsweise in Präsenz, auch online möglich), Dauer inkl. Mittagspause: 3 bis 4 Stunden
● Feminismus als Vorwand?
(Antimuslimischer) Rassismus und Geschlecht
Vor dem Hintergrund herrschender heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit treten in der Öffentlichkeit zu bestimmten Zeiten wiederkehrend Erzählungen und Bilder vom gefährlichen, sexuell übergriffigen ›anderen Mann‹ und der ›verletzlichen‹ weißen Frau in Erscheinung (vgl. Hark/ Villa 2017; Dietze 2019). Warum tauchen sie immer wieder auf? Welche Verhältnisse und Strukturen stehen dahinter – und warum halten sie sich so hartnäckig?
In diesem Workshop schauen wir uns an, wie (antimuslimischer) Rassismus und Geschlecht zusammenwirken. Wir sprechen darüber, welche Bilder und Geschichten sich in unser kollektives Gedächtnis eingeschrieben haben, warum sie uns beeinflussen und wie wir sie hinterfragen können. Gemeinsam begeben wir uns auf Spurensuche: Wo begegnen uns solche Vorstellungen im Alltag? Welche Gefühle lösen sie aus? Und welche Rolle spielen sie in gesellschaftlichen Machtverhältnissen?
Ziele:
- TN hinterfragen durch Austausch und Diskussion eigene Emotionen und Denkmuster im Zusammenhang mit (antimuslimischen) Rassismus und Geschlecht
- TN erkennen, wie rassistische und sexistische Bilder historisch entstanden sind und bis heute wirken
- TN setzen sich mit rassismuskritischen Ansätzen auseinander und erarbeiten Strategien, um im Alltag oder in ihrer beruflichen Praxis reflektiert mit dem Themenkomplex umzugehen
Teilnehmendenanzahl: 6 bis 18 Teilnehmende (Ausnahmen möglich)
Format: Eintägiger Workshop (vorzugsweise in Präsenz, auch online möglich), Dauer inkl. Mittagspause: 3 bis 4 Stunden
● Verunsicherung
Über Kriminalisierung, Sicherheit und (antimuslimischen) Rassismus
In der hiesigen Gesellschaft herrschen Vorstellungen von Sicherheit und Unsicherheit, die durch die Kriminalisierung migrantischer Orte, die Rassifizierung von Gewalt, durch Bilder der vermeintlichen Bedrohlichkeit Rassifizierter und der vermeintlichen Verwundbarkeit eines dominanzgesellschaftlichen ›wir‹ aufrechterhalten werden. Ihre Verzahnungen mit Imaginationen von Volkszugehörigkeit sind offenkundig. Grenzregimepolitiken ebenso wie Verdächtigungsdebatten greifen auf Unterscheidungen zwischen einem nationalstaatlich gedachten deutschen ›wir‹ und den ›Anderen‹ zurück und aktualisieren diese zeitgleich. Das ist gerade deshalb so wirkmächtig, weil es in vielen Kontexten als ›normal‹ erscheint.
Ziel des Workshops ist es, einen gemeinsamen Raum zu eröffnen, um Normalisierungsdiskurse zu durchkreuzen und nachzuspüren, wem Praxen der Versicherheitlichung welchen Platz in Gesellschaft zuweisen.
Ziele:
- TN erkennen die Verwobenheit von Kriminalisierungsdiskursen und Rassismus
- TN reflektieren, wie sich Rassismus auf individuelle Sicherheitsempfinden auswirkt
- TN setzen sich mit der Frage auseinander, wie der Normalisierung des rassistischen Sicherheitsdiskurses entgegengewirkt werden kann
Teilnehmendenanzahl: 12 bis 18 Teilnehmende (Ausnahmen möglich)
Format: Eintägiger Workshop (vorzugsweise in Präsenz, auch online möglich), Dauer inkl. Mittagspause: 3 bis 4 Stunden
● Symbolische Ordnungen der Macht
Über das Verhältnis von Repräsentation, Kunst und Herrschaft
Nach Stuart Hall ist Repräsentation ein Prozess, durch den Bedeutung entsteht – etwa durch Sprache, Bilder, Texte, Symbole, Geschichten oder alltägliche Handlungen. Wie Menschen als ›die Anderen‹ dargestellt werden, hängt stark davon ab, welche Bilder und Vorstellungen mit ihnen verknüpft werden. Ziel des Workshops ist es, Rassismus stabilisierende Repräsentationen kritisch zu hinterfragen.
Wir erkunden rassismuskritisch wie (Symbol)Bilder Bedeutung herstellen und Herrschaft legitimieren. Gemeinsam analysieren wir visuelle Medien – von historischen Gemälden bis zu zeitgenössischer Werbung – und diskutieren, welche Verantwortung Kunst und Kultur bei der Stabilisierung von Machtverhältnissen tragen. Ob Kunstschaffende, Kulturwissenschaftler*innen oder politisch Interessierte – dieser Workshop lädt alle ein, die die Macht der Bilder verstehen und reflektieren wollen.
Ziele:
- TN erkennen, wie visuelle Medien gesellschaftliche Hierarchien formen, hegemoniale Strukturen stabilisieren und politische Ungleichbehandlungen legitimieren
- TN setzen sich rassismuskritisch mit Bildern, Kunstwerken und Medien und ihren strukturellen Funktionen auseinander
- TN gehen in bewusste Reflexion mit der eigenen Wahrnehmung und den Möglichkeiten, hegemoniale Bildwelten zu hinterfragen oder Gegenerzählungen zu entwickeln
Teilnehmendenanzahl: 6 bis 18 Teilnehmende (Ausnahmen möglich)
Format: Eintägiger Workshop (vorzugsweise in Präsenz, auch online möglich), Dauer inkl. Mittagspause: 3 bis 4 Stunden
