DOSSIER Antimuslimischer Rassismus
Antimuslimischer Rassismus produziert Differenz, also das ‚Anders-Sein‘.
Die ‚muslimischen Anderen‘ werden als rassifizierte Kontrastfolie zu einem weißen ‚Wir‘ konstruiert – und jene Differenzen werden über unterschiedlichste Bilder, Symbole und Erzählungen tradiert.
Vermeintliche Differenzen zwischen dem „weißen Wir” und den „muslimischen Anderen” verdichten sich zu wirkmächtigen politischen, medialen und gesellschaftlichen Diskursen, in denen rassistisches Wissen über die Figur ‚Muslim*in‘ (re)produziert wird.
Oft wird dieses Wissen als objektive Wahrheit begriffen, als Selbstverständlichkeit – und nicht etwa als gesellschaftlich gemacht.
Dabei verzichten antimuslimische Erzählungen mittlerweile auf biologistische Argumentationen. Es wird nicht mehr von Rasse, sondern von Kultur gesprochen, beispielsweise von einer ‚muslimischen‘ oder ‚arabisch-geprägten‘ Kultur, die als unvereinbar mit der ‚deutschen‘ Leitkultur gilt.
Die Debatten und die damit verbundenen rassistischen Praktiken sind dynamisch, widersprüchlich und subtil. In diesem Dossier versuchen wir, antimuslimischen Rassismus als eine Gewalt zu begreifen, die unsere Gesellschaft grundlegend strukturiert, und zwar anhand von drei konkreten Sektoren: Sicherheit, Arbeit und Wissen/Kultur.
Dabei behalten wir stets im Hinterkopf: Es gibt kein Außerhalb von Rassismus.